Schmökertipps

David Almond: Heaven

Das Waisenhaus, in dem Erin lebt, ist gar nicht mal so übel. Die Erwachsenen bemühen sich um die Kinder – aber das reicht nicht, wenn man sich nach verlorenen Eltern und Geborgenheit sehnt. Und so macht Erin sich eines Tages mit ihren Freunden January und Mouse auf eine Reise den Fluss entlang. Doch schon nach kurzer Zeit kentert das selbstgebaute Floß, und die drei finden sich in einer schlammigen, trostlosen Gegend voller verlassener, baufälliger Schuppen wieder.

Dort werden sie von Heaven Eyes gefunden, die in einem der Schuppen mit Gramps zusammen lebt, einem grimmigen und manchmal auch gefährlichen alten Mann, der alles vergisst und deshalb akribisch Tagebuch führt. Dieses Leben aus Kisten voller Konserven und Süßigkeiten ist das einzige, an das Heaven sich erinnern kann. Und Gramps ist der einzige andere Mensch in ihrer Welt – denn die Leute auf der anderen Flussseite sind für die beiden nichts als Geister.

Die drei Ausreißer bleiben zunächst. Erin freundet sich mit der seltsamen Heaven an und lernt ihre Welt kennen. Doch welche Geschichte steckt hinter Heavens Erinnerungslücken? Warum hält sie Erin für ihre Schwester? Und was soll aus ihr werden, wenn Gramps sich nicht mehr um sie kümmern kann? Als es so weit ist, trifft Erin eine Entscheidung.

David Almond ist ein außergewöhnlicher Autor, das hat er mit all seinen bisherigen Büchern bewiesen. Auch diese Geschichte ist etwas ganz Besonderes: seltsam, geisterhaft, poetisch, abgrundtief traurig und zugleich zärtlich und hoffnungsvoll. Einfach wunderbar, in jeder Bedeutung des Wortes. Unbedingt lesen!

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