Schmökertipps

Patrick Ness: Mehr als das

Die Hauptperson dieses Romans ertrinkt – gleich in der ersten Szene. Was kann da noch kommen? Doch wie sich herausstellt, ist dies erst der Anfang der Geschichte. Denn nach seinem Tod erwacht Seth, eingewickelt in Mullbinden, in einer seltsamen Welt. Offenbar befindet er sich wieder in England, in dem Haus, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Nur dass niemand da ist – weder im Haus noch sonstwo. Die Welt scheint schon lange verlassen und öde. Nur einige uralte Konservendosen, die Seth in einem Supermarkt findet, halten ihn am Leben. Und während er noch darüber rätselt, ob dies das Leben nach dem Tod ist, seine persönliche Hölle, weil er zugelassen hat, dass seinem Bruder etwas Furchtbares passiert ist, begegnet er Regine und Tomasz. Sie laufen vor einem todbringenden Roboter weg, und sie haben eine ganz andere Theorie als Seth. Sie denken, dass sie in einer postapokalyptischen Realität leben, in der fast alle Menschen online gegangen sind, als die Welt zugrunde ging. Seth macht sich auf, um das zu überprüfen. Doch was er findet, wirft neue Fragen auf. Und da ist da noch die Geschichte mit Seths kleinem Bruder, der durch Seths Schuld so schrecklich leiden musste ...

Patrick Ness ist einer der besten Kinder- und Jugendbuchautoren unserer Zeit, und auch mit „Mehr als das“ hat er ein spannendes, verwirrendes, zum Nachdenken anregendes, rundum fesselndes Buch geschrieben. Hier gibt es keine einfachen Antworten, und am Ende bleibt offen, was wirklich ist und was nicht. Aber eins steht fest: Es gibt „mehr als das“, das hat Seth gelernt. Und mit diesem Wissen beginnt er am Ende ein neues Abenteuer mit ungewissem Ausgang.

Ein herausragendes, wunderbares und verstörendes Buch. Sehr empfehlenswert!

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